Veranstaltungen

25.4. - 21.11.2025, Innsbrucker Hofkirche

Innsbrucker Hofmusik 2025

Konzertreihe im prachtvollen Ambiente der Innsbrucker Hofkirche

© Reinhold Sigl
Vorteil Bild

TT-Club-Mitglieder erhalten Tickets zum ermäßigten Preis von € 25 statt € 35. Einmalig gültig für bis zu zwei Tickets pro TT-Club-Mitglied. Ermäßigte Tickets sind bei allen Oeticket-Vorverkaufsstellen sowie auf club.tt.com erhältlich. Limitiertes Kartenkontingent.

Der prachtvolle und nahezu unverändert erhaltene Renaissancebau der Innsbrucker Hofkirche mit seinen weltberühmten Orgeln und einer fast lückenlos dokumentierten, erstklassigen Musikgeschichte ist eine Kulturstätte internationalen Ranges. Der naheliegende Gedanke, diesem außergewöhnlichen Ort wieder seinen originalen Klang zurückzugeben, war die Initialzündung für die Innsbrucker Hofmusik: innerhalb kurzer Zeit wurde so aus dem ambitionierten Sonderprojekt eine nicht mehr wegzudenkende Konzertreihe, die mit ihrem Pioniercharakter Musiker*innen und Publikum gleichermaßen in ihren Bann zieht.

NOCTEM QUIETAM 1646

Freitag, 25.4.2025, 19 Uhr. Hofkirche Innsbruck, Universitätsstraße 2

© Reinhold Sigl

Giovanni Antonio Rigattis Psalmen und Motetten für den klösterlichen Nachtgottesdienst

Salmi diversi di compieta, Venedig 1646

Mit dem Ensemble der Innsbrucker Hofmusik, Leitung: Marian Polin

Der Venezianer Giovanni Antonio Rigatti sang schon als Knabe im Chor von San Marco unter Monteverdis Leitung. Er erhielt eine gediegene Ausbildung und galt schon bald als einer der bedeutendsten Komponisten der Lagunenstadt. Sein Ruhm drang schnell auch gen Norden. Wie der „göttliche Claudio“ Monteverdi widmete Rigatti ein bedeutendes Druckwerk, die „Messe e Salmi“ von 1640, Kaiser Ferdinand III. Selbst im abgelegenen Kloster Marienberg im Oberen Vinschgau in Südtirol waren Giovanni Antonio Rigattis Werke bekannt: Dort sind in einem Musikalieninventar aus dem Jahr 1666 seine „Salmi diversi di Compieta“ verzeichnet, also Vertonungen der Gesänge zur Komplet, zum Nachtgottesdienst im klösterlichen Stundengebet. Vollständige Vertonungen der von Zuversicht und Gottvertrauen geprägten Texte zur Komplet sind selten – und Rigattis Psalmen im aktuellsten konzertierenden Stil zeugen von seiner Meisterschaft.

BONUS: 18.15 Uhr Einführungsgespräch

LA MADDALENA 1707

Freitag, 23.5.2025, 19 Uhr, Hofkirche Innsbruck, Universitätsstraße 2

© Reinhold Sigl

Ein römisches Oratorium am Wiener Kaiserhof

Alessandro Scarlatti: La Maddalena pentita (Rom 1686/Wien 1693 und 1703)

Vor 300 Jahren starb Alessandro Scarlatti in Neapel. Wegen der universellen Bedeutung und Vorbildwirkung seiner Musik wird er auch „der italienische Bach“ genannt.

Als Komponist war er eine europäische Berühmtheit, sodass es kaum verwunderlich ist, dass seine Musik an den österreichischen Habsburgerhöfen, die mit den italienischen Kulturzentren engmaschig vernetzt waren, sehr geschätzt wurde. In Innsbruck etwa erfuhr seine Oper „Tigrane“ ihre Erstaufführung außerhalb Italiens, am Wiener Kaiserhof wurden Opern, Oratorien und Kirchenwerke Scarlattis rezipiert. Dass das Oratorium „La Maddalena pentita“, das Scarlatti 1686 für Rom schrieb, in den Jahren 1693 und 1703 in Wien erklang, ist belegt. Bislang galt

Aufführungsmaterial zu den Wiener Aufführungen von Oratorien Scarlattis als verschollen. Vor kurzem entdeckte Franz Gratl in einem österreichischen Archiv eine Abschrift von „La Maddalena penitente“ und konnte sie dem Wiener Hof zuordnen – dazu erscheint im Scarlatti-Jahr 2025 ein wissenschaftlicher Beitrag. Wir nehmen diesen bedeutenden Fund zum Anlass, um Scarlattis Oratorium über die büßende Maria Magdalena in der Innsbrucker Hofkirche zur Aufführung zu bringen – in Anknüpfung an die reiche Innsbrucker und Wiener Oratorientradition.

BONUS: 15.00 Uhr, Tiroler Volkskunstmuseum, Stubenforum

„Scarlattis La Maddalena“ – Kolloquium mit internationalen Expert*innen

VESPRO PER L’IMPERATRICE 1641

Freitag, 27.6.2025, 19 Uhr, Hofkirche Innsbruck, Universitätsstraße 2

© Reinhold Sigl

Musikalischer Tribut an Kaiserin Eleonora Gonzaga

Claudio Monteverdi: Selva morale e spirituale, Venedig 1641

Gegen Ende seines Lebens widmete Claudio Monteverdi zwei seiner bedeutendsten Werksammlungen Angehörigen des Erzhauses Habsburg: Das 8. Madrigalbuch von

1638 ist Kaiser Ferdinand III. gewidmet, die Sammlung „Selva morale e spirituale“ von 1641 der Kaiserinwitwe Eleonora. Monteverdi pflegte so intensive Kontakte zu den Habsburgern, dass ihm in Venedig der Vorwurf gemacht wurde, er diene dem (habsburgischen) Adler mehr als dem (venezianischen) Löwen. Zur Kaiserin witwe Eleonora hatte Monteverdi schon deshalb eine

besondere Beziehung, weil sie aus dem Mantuaner Fürstenhaus der Gonzaga stammte – der „Divino Claudio“stand viele Jahre in Diensten der Gonzaga und er kannte die spätere Kaiserin von Geburt an. Mit der „Selva morale“ legte Monteverdi eine beeindruckende Werkschau vor: Er wollte seine souveräne Beherrschung verschiedener Stile zeigen und vereinte Werke aus allen seinen

Schaffensepochen. In diesem Konzert präsentieren wir einen feierlichen Vespergottesdienst, wie er am Kaiser hof 1641 gehalten wurde – eine Art Präsentation des

Widmungswerkes für die Kaiserin unter der Leitung des Hofkapellmeisters Antonio Bertali: Dabei kombinieren wir zukunftsweisende Musik Monteverdis mit Kompositionen seiner Zeitgenossen und Choralgesängen aus Quellen des 17. Jahrhunderts. Wir bringen Musik unterschiedlicher Stile und Besetzungen in einen liturgischen Kontext und vermitteln einen Eindruck von der verschwenderischen Pracht der venezianisch geprägten Sakralmusik am Wiener Kaiserhof.

BONUS: 18.15 Uhr, Vorkonzert mit Studentinnen aus der Klasse von Prof. Mag. Maria Erlacher-Forster am TirolerLandeskonservatorium

CORONATIO SOLEMNISSIMA 1612

Freitag, 12.9.2025. 19 Uhr, Hofkirche Innsbruck, Universitätsstraße 2

© Wolfgang Alberty

Die Krönung von Kaiser Matthias und Kaiserin Anna von Tirol in Frankfurt

Mehrchörige Musik des kaiserlichen Hofkapellmeisters Lambert de Sayve

Kooperation mit Murikultur, Muri (Schweiz)

1612 bestieg Erzherzog Matthias als Nachfolger seines Bruders Rudolph den Kaiserthron. Der Krönung ging ein jahrelanger Konflikt voraus, der durch Franz Grillparzers Drama „Ein Bruderzwist im Hause Habsburg“ in die Lite raturgeschichte einging. Die Wahl zum deutschen König und zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches fand traditionell in Frankfurt statt. Sie war mit prunkvollen Zeremonien und feierlichen Gottesdiensten im Bartholomäusdom verbunden. Bei den Feierlichkeiten von 1612 wurde erstmals auch eine eigene große Krönungszere monie für die Kaiserin abgehalten – Anna von Tirol, eine Tochter Erzherzog Ferdinands II. aus seiner Ehe mit Anna Caterina Gonzaga. Durch die Krönungsdiarien wissen wir über den Ablauf der Festlichkeiten gut Bescheid. Was die Musik betrifft, so sind wir in der seltenen Situation, dass die Werke, die zur Aufführung gelangten, gut bestimmt werden können, nämlich die zwölfstimmige Festmotette „Regna triumphalem“ und die sechzehnstimmige Missa super „Dominus regnavit“ für vier vierstimmige Chöre. Diese prachtvollen Werke für die Kaiser- und Kaiserinnenkrönung stammen aus der Feder des frankoflämischen Meisters Lambert de Sayve, der Erzherzog Matthias seit 1582 als Kapellmeister diente. Seine prunkvollen

Sakralkompositionen für die Krönungsfeierlichkeiten von 1612 stehen im Mittelpunkt eines im wahrsten Sinne des Wortes raumgreifenden Konzertes.

BONUS: 18.15 Uhr Einführungsgespräch

PARTHENON HALENSIS 163

Freitag, 24.10.2025, 19 Uhr, , Hofkirche Innsbruck, Universitätsstraße 2

© Wolfgang Alberty

Musikalische Avantgarde im Haller Damenstift

Werke des Stiftskapellmeisters Christoph Sätzl

Die edlen Damen im adeligen Damenstift zu Hall in Tirol, einer Gründung Erzherzog Ferdinands II. für seine

Schwestern Magdalena und Helena, leisteten sich eine wahrhaft fürstliche und damit standesgemäße Musik. 1632 holten sie Christoph Sätzl (ca. 1592–1655), einen der neuen Stars der Tiroler Musikszene, als Kapellmeis ter nach Hall an den „Parthenon Halensis“, wie das Damenstift in latinisierter Form genannt wurde. Sätzl hatte

seit 1621 die Brixner Dommusik geleitet. Im Jahr seines Amtsantritts in der Tiroler Bischofsstadt legte er mit dem „Ecclesiastici concentus“ eine Sammlung vor, mit der er seine progressive Grundhaltung unter Beweis stellte: Die Motetten aus dieser Sammlung sind in vielerlei Hinsicht innovativ, sie repräsentieren gewissermaßen die musikalische Avantgarde ihrer Zeit. Als einer der ersten Komponisten nördlich der Alpen wendet sich Sätzl in den Motetten dieser Sammlung der affektbetonten „Seconda prattica“ zu. Ähnliches gilt für die „Novem Missae Novae“ von 1646: Hier erweist sich Christoph Sätzl als Praktiker, indem er virtuose Vertonungen des Messordinariums vorlegt, deren Besetzung von der Ein- bis zur Vierstimmigkeit reicht. Sätzl überträgt als einer der ersten überhaupt die Prinzipien des generalbassbegleiteten Stile nuovo auf die Messkomposition – womit er wiederum seine Originalität unter Beweis stellt. Wir widmen dem bedeutenden Tiroler Komponisten in diesem Konzert eine Personale. Dabei kommt das klangschöne Orgelpositiv von Johann Caspar Humpel aus dem Eigentum des Tiroler Volkskunstmuseums zum Einsatz.

BONUS: 18.15 Uhr Vorkonzert

SERENADA DELLA PACE

Freitag, 14.11.2025, 19 Uhr, Kaiser Leopold-Saal in der Theologischen Fakultät, Karl-Rahner-Platz 1

Festmusiken von Benedikt Anton Aufschnaiter,

Georg Muffat, Johann Joseph Fux u. a.

Der gebürtige Kitzbühler Benedikt Anton Aufschnaiter war einer der Großmeister der süddeutsch-österreichischen Instrumentalmusik der Zeit um 1700. Er widmete seine Werksammlungen bedeutenden Persönlichkeiten, u. a. Kaiser Leopold I. und dessen Sohn und Nachfolger Josef I. Einige Kompositionen sind einzeln überliefert, so auch für ihre Zeit sehr moderne und in der Besetzung vielfältige Suiten im niederösterreichischen Benediktinerstift Seitenstetten. Wir präsentieren in unserem zwanzigsten Hofmusik-Projekt eine Auswahl aus Aufschnaiters Instru mentalmusikschaffen in Kombination mit Werken seiner Zeitgenossen. Da darf natürlich sein Amtsvorgänger als Passauer Hofkapellmeister nicht fehlen, der große Georg Muffat, ebenso Johann Josef Fux, dessen Karriere viele Parallelen mit jener Aufschnaiters aufweist. Mit unserem ersten reinen Instrumentalprojekt setzen wir unsere längerfristige Kooperation mit der Stadtgemeinde Kitzbühel und dem dort angesiedelten Benedikt Anton Aufschnaiter-Forschungszentrum fort. Zudem verknüpfen wir unser kleines Jubiläum mit einem Fest zum 100-jährigen Bestehen des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Innsbruck.

BONUS: 18.15 Uhr Vorkonzert

Nach dem Konzert Empfang zum Jubiläum 100 Jahre Institut für Musikwissenschaft der Universität Innsbruck

Veranstatungsdaten

NOCTEM QUIETAM 1646

Freitag, 25. April 2025, 19 Uhr, Innsbrucker Hofkirche

LA MADDALENA 1707

Freitag, 23. Mai 2025, 19 Uhr, Innsbrucker Hofkirche

VESPRO PER L’IMPERATRICE 1641

Freitag, 27. Juni 2025, 19 Uhr, Innsbrucker Hofkirche

CORONATIO SOLEMNISSIMA 1612

Freitag, 12. September 2025, 19 Uhr, Innsbrucker Hofkirche

PARTHENON HALENSIS 1632

Freitag, 24. Oktober 2025, 19 Uhr, Innsbrucker Hofkirche

SERENADA DELLA PACE

Freitag, 21. November 2025, 19 Uhr, Innsbrucker Hofkirche

Kontakt

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6020 Innsbruck

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T+43 512 594 89